Der Sommer kommt. Endlich können wir mit unseren Hunden wieder durch Wiesen und Wälder, Stadtparks und Ufer streifen. Wären da nur nicht die lästigen Zecken, die quasi überall lauern und die Freude an der Natur trüben können. Wie auch bei uns Menschen, können die Parasiten bei Hunden Krankheiten verursachen. Wir wollten wissen, welche Krankheiten Zecken übertragen können und was man dagegen tun kann.
Der Zeckenbiss ist ein Zeckenstich
Hier in Europa haben Zecken in der Regel von März bis November ihre aktive Zeit. Die Parasiten ernähren sich von dem Blut ihrer Wirte. Dazu sucht sich die Zecke eine dünne Hautstelle und ritzt sie mit den Kieferklauen auf. Anschließend verankert sie ihren Stachel in der Wunde. Das Stachelsekret der Zecke sorgt dabei dafür, dass das Blut des Wirtes nicht gerinnt, die Einstichstelle betäubt und eine Immunreaktion verhindert wird. Außerdem verklebt das Sekret die Zecke mit dem Wirt. Gefährlich für den Hund ist nicht der Stich an sich. Vielmehr können über das Sekret verschiedene Krankheitserreger, wie Bakterien und Viren, übertragen werden. Nachdem sich die Zecke über Tage oder – seltener – Wochen vollgesogen hat, fällt sie von selbst wieder ab. Um die Einstichstelle herum bildet sich dann eine juckende Rötung [1].
Beliebte Stichstellen beim Hund
Theoretisch kann die Zecke am gesamten Körper des Hundes angreifen. Meist wandert sie aber umher, bis sie eine gut durchblutete Stelle gefunden hat. Häufig befallen werden daher beim Hund:
- Kopf
- Innen- und Außenseite der Ohren
- Achseln
- Leisten
- Genitalien
- Bereich zwischen den Zehen.
(Lyme-) Borreliose durch den gemeinen Holzbock
Eine der am häufigsten vorkommenden Krankheiten, die durch Zecken (insbesondere den Gemeinen Holzbock, in ganz Deutschland und Europa verbreitet) auf den Hund übertragen werden können, ist die Borreliose. Verursacher dieser Krankheit sind Bakterien, sogenannte Borrelien, die im Darm durchschnittlich jedes dritten gemeinen Holzbocks leben und erst durch dessen Stich aktiviert werden. Nach spätestens 24 Stunden werden die Erreger über den Speichel der Zecke auf den Wirt übertragen. Entwickelt Dein Hund nach dem Stich Krankheitssymptome, die auf eine Gelenkentzündung hindeuten können, solltest Du von einem Tierarzt eine Gewebeprobe bzw. Gelenkflüssigkeit auf Borrelien untersuchen lassen. Unbehandelt kann es sonst zu Symptomen wie:
- Abmagerung
- Bewegungseinschränkungen und -unlust
- Entzündungen an Gelenken, Gehirn und Herz
- Fieber
- Lahmheit und Leistungsabfall
- Müdigkeit
- Nervenschmerzen und neurologische Ausfallerscheinungen kommen [2; 5; 10].
Glücklicherweise lässt sich Borreliose meist ganz gut mit Antibiotika behandeln, dennoch gilt es die Infizierung zu vermeiden.
Anaplasmose
Der gemeine Holzbock kann auch Anaplasmose übertragen. Die Anaplasmen im Speichel infizierter Zecken greifen weiße Blutkörperchen an. Ist Dein Hund erkrankt, kann die Krankheit in Phasen über mehrer Jahre verlaufen. Typische Anzeichen sind:
- Fressunlust und Abmagerung
- Blutungen aus Körperöffnungen und in Haut und Schleimhäuten
- Gelenkentzündungen und Lahmheit
- hohes Fieber
- Schwäche [2; 10].
Auch hierbei kann der Tierarzt den Erreger durch eine Blutuntersuchung nachweisen und Deinen Hund ggf. mit Antibiotika behandeln.
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
An FSME erkranken in der Regel nur Hunde, deren Immunsystem durch andere Ursachen geschwächt ist. Auch sie wird von dem gemeinen Holzbock übertragen, vorwiegend in endemischen Gebieten, wie Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen. Der Erreger greift das zentrale Nervensystem an und führt zu einer Entzündung der Hirnhaut- bzw. des Gehirns. Es kann zu:
- Abgeschlagenheit
- Bewusstseinstrübungen
- hohem Fieber
- Lähmungserscheinungen und Steifigkeit
- psychischen Veränderungen kommen [8; 10].
Die FSME lässt sich nur symptomatisch behandeln. Der Tierarzt wird versuchen, Schmerzen und eventuelle Krämpfe mit entsprechenden Schmerz- und antiepileptischen Therapien zu behandeln.
Babesiose (Hundemalaria) durch Auwaldzecken
Die Auwaldzecke hat sich von Ost- und Südwestdeutschland nach Norden ausgebreitet und hält sich bevorzugt in der Nähe von Flüssen, in Auwäldern, Moorlandschaften, offenen Sonnenflächen, Wäldern und Wiesen auf [3; 6]. Die Zecke befällt vorwiegend Hunde – jährlich erkranken bis zu 4.000 Hunde an einem Stich infizierter Zecken. Hat eine solche Auwaldzecke Deinen Hund gestochen, können die in ihrem Speichel befindlichen Babesien innerhalb von 12 bis 72 Stunden seine roten Blutkörperchen angreifen. Unbehandelt zeigt er nach spätestens drei Wochen Symptome, wie:
- Abgeschlagenheit
- Appetitverlust
- Atemnot
- blasse Schleimhäute
- bräunlich-rotem Urin
- Durchfall, Übelkeit und Erbrechen
- Gelbsucht
- Husten
- hohes Fieber oder Fieberschübe
- Schmerzen
- Teilnahmslosigkeit bis hin zu Ohnmacht [2; 10].
Im schlimmsten Fall versagen seine Nieren. Bei Verdacht auf eine Infektion solltest Du den Tierarzt aufsuchen und eine Blutuntersuchung durchführen lassen. Er kann Deinen Hund mit Malariamedikamenten und/oder Antibiotika behandeln und damit eine chronische Verlaufsform verhindern [6].
Ehrlichiose durch die Hundezecke
Ursprünglich in Mittelmeerländern beheimatet, kommt die braune Hundezecke inzwischen auch in Deutschland vor, wie beispielsweise im Saarland. Sie und auch der gemeine Holzbock können die Ehrlichiose übertragen. Die Krankheit befällt vorwiegend Deutsche Schäferhunde und Sibirische Huskys. Dabei greift das Bakterium Ehrlichia canis die Monozyten des Immunsystems an. Über die Lymphknoten wandert es in die Organe. Spätestens nach zwei Wochen treten erste Krankheitszeichen auf, wie:
- Appetitlosigkeit
- Atemnot
- Blutungen in Haut und Schleimhäuten und dauerhafte Blutarmut
- Fieber
- Milz- und Lymphknotenschwellungen
- Magen-Darm-Beschwerden
- Mattigkeit
- Schmerzen an Kopf, Gelenken und Muskeln [2; 7; 10].
Die Ehrlichiose ist schwer zu diagnostizieren. Bei Verdacht kann Dein Tierarzt aber Deinen Hund mit Antibiotika behandeln.
Die Entfernung von Zecken aus der Haut
Zuerst solltest Du Deinen Hund nach jedem Spaziergang gründlich auf Zeckenbefall untersuchen. Die frühzeitige Entfernung der Zecke kann eine Infektion Deines Hundes vermeiden. Packe die Zecke in der Nähe der Haut und ziehe sie kontrolliert heraus. Das Herausdrehen der Zecke birgt die Gefahr, dass Teile der Zecke in der Haut bleiben. Allerdings handelt es sich bei den manchmal an der Einstichstelle zurückbleibenden Zeckenteilen in aller Regel um Teile der Mundwerkzeuge und nicht um den Kopf der Zecke. Sie werden mit der Zeit von der Haut Deines Hundes abgestoßen. Bei unsachgemäßer Entfernung können sich unter der Haut Entzündungen entwickeln. Das ist aber in aller Regel harmlos und heilt von selbst mit der Zeit ab.
Zum Entfernen kannst Du auch eine Zeckenzange, -karte, -schlinge, Pinzette oder Deine Finger benutzen, wobei sich die Zeckenzange am besten eignet [11]. Bitte benutze zum Entfernen keinen Alkohol, Klebstoff, Öl oder ähnliches, da dadurch das Risiko einer Infektion steigen kann [13]. Desinfiziere die Einstichstelle dann mit Alkohol. Wenn Du es Dir nicht selbst zutraust, kannst Du die Zecke auch von einem Tierarzt entfernen lassen. Wichtig ist aber, dass zwischen Stich und Entfernung der Zecke nicht allzu viel Zeit vergeht. Umso länger dieser Zeitraum andauert, umso größer ist die Gefahr einer Infektion [4].
Der beste Schutz vor Zeckenbefall
Auf dem Markt gibt es viele chemisch-synthetische Zeckenschutzmittel für den Hund. Allerdings wirken sie nicht alle gleich gut. Angeboten werden beispielsweise Sprays, Kautabletten, Halsbänder und Spot-ons, die idealerweise regelmäßig angewendet werden.
Kautabletten wirken meist schnell, können dem Hund direkt oder ins Futter gegeben werden und ermöglichen ein ungehindertes Kuscheln mit dem geliebten Vierbeiner. Sie wirken von innen und hinterlassen keine Spuren im Fell. Daher kann Dein Hund gleich nach der Behandlung auch ins Wasser gehen. Spot-ons trägst Du auf den Nacken Deines Hundes auf. Von dort verteilen sich die Wirkstoffe über den ganzen Körper. Das dauert eine Weile. In dieser Zeit solltest Du mit dem Hund nicht schmusen und ihn auch nicht baden lassen. Die Wirkstoffe in den Spot-ons hindern die Zecken am Stechen (Repellents) bzw. töten sie beim Blutsaugen ab (Kontaktantiparasitikum). Gleiches gilt für Sprays. Halsbänder geben den Wirkstoff kontinuierlich über mehrere Monate ab. Dein Hund sollte damit nicht schwimmen, um das Wasser nicht mit den Wirkstoffen zu belasten [12].
Einige der Mittel wirken direkt gegen mehrere Parasitenarten, wie Zecken, Würmer, Flöhe. Das hat den Vorteil, dass Du weniger Präparate anwenden musst.
Was ist mit alternativen Zeckenmitteln?
Ätherische Öle pur auf die Haut können im besten Falle unwirksam, im schlimmsten Falle schädlich für den Hund sein. Die empfindlichen Schleimhäute Deines Hundes können dadurch gereizt werden und der starke Geruch allgemein sehr unangenehm für ihn sein. Knoblauch ist sogar giftig für den Hund und kann zu Blutarmut führen [9].
Hilfreich kann dagegen ein qualitativ hochwertiges Kokosöl sein, wie verschiedene Studien nachweisen konnten [S1; S2; S3; S4]. Insbesondere die Laurinsäure darin soll Zecken abschrecken können [S4]. Reibst Du Deinen Hund täglich mit dem Öl ein, kann er bis zu sechs Stunden vor einem Zeckenbefall geschützt sein [S5]. Auch bei einem Stich ist Kokosöl hilfreich, denn es kann Krankheitserreger abtöten. Kokosöl im Hundefutter kann Deinen Hund von innen gegen Zecken, aber auch andere Parasiten und Allergene schützen [S1; S2; S4]. Die darin enthaltene Caprinsäure und andere gesunde Fettsäuren können:
● antibakteriell und antiviral
● antioxidativ und zellerneuernd
● feuchtigkeitsspendend für eine gesunde Hautbarriere
● entzündungshemmend und juckreizstillend
● stoffwechselanregend
● anregend auf den Lymphfluss
● stärkend auf das Immunsystem wirken [S5].
Ist es tatsächlich zu einem Stich gekommen, kann das Immunsystem Deines Hundes mit Kokosöl eventuelle Erreger besser bekämpfen.
Erfahrungsberichte (Erfahrungsbericht 1; Erfahrungsbericht 2) von Anwendern bestätigen die gute Wirksamkeit von Kokosöl. Wir empfehlen Dir das Bio-Kokosöl von Hunreys für den Hund. Es erfüllt alle wichtigen Qualitätsmerkmale und garantiert durch die schonende Verarbeitung der Kokosnüsse einen hohen Wirkstoffgehalt.
Prophylaxe: Impfungen gegen durch Zecken übertragbare Krankheiten
Bisher gibt es leider nur gegen die Borreliose eine vorbeugende Impfung für Hunde [5].
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