Welche Vitamine braucht mein Hund und wieso sind diese so wichtig ?

Dein Hund bekommt sorgfältig ausgewähltes Futter, Leckerlies und genügend Bewegung. Dennoch weist sein Verhalten auf Mangelerscheinungen hin. Aufgepasst: Daran könnte es liegen! Eine ausreichende Vitaminzufur kann essentiell für Vorgänge wie Wachstum, Nahrungsverwertung, Energiereproduktion, die Nutzung der Sinne, Infektionsabwehr, Entgiftung und Verdauung sein. Auf Dauer kann dein Vierbeiner durch einen Vitaminmangel auch ernsthaft erkranken, doch auch eine Überdosierung kann gefährlich sein. Die richtige Balance zu finden, ist gar nicht so leicht, aber auch nicht unmöglich!  

Warum braucht mein Hund Vitamine?

Einige Vitamine können vom Organismus deiner Fellnase nur in unzureichenden Mengen hergestellt, wasserlösliche nicht einmal gespeichert werden. Um dennoch einen Ausreichenden Vitaminbestand abdecken zu können, müssen diese regelmäßig mittels der Ernährung zugeführt werden.

Unterteilt wird in wasserlösliche Vitamine:

  • B-Vitamine
  • Vitamin C (Ascorbinsäure), 

und fettlösliche:

  • Vitamin D (Calcitriol)
  • Vitamin E (Tocopherol)
  • Vitamin K und 
  • Vitamin A (Retinol) [1]. 

Wir wirken Vitamine?

In der Regel können gesunde Hundeorganismen Vitamin C und Vitamin K ausreichend selber herstellen. Alle weiteren Vitamine muss der Vierbeiner über das Futter aufnehmen. Er kann nicht, wie wir Menschen, Vitamin D mit Hilfe des Sonnenlichtes herstellen. Jedoch ist dieses lebenswichtig für die Erhaltung seiner Gesundheit. Dein Hund ist beispielsweise auch angewiesen auf: 

  • Vitamin A zum Schutz von Gewebe und zum Erhalt einer schuppenfreien Haut, für gesunde Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes und der Harnwege, für die Sehkraft bei Nacht, für die Knochenstabilität und den Knochenwachstum und die Eiweißsynthese. 
  • Vitamin B1 (Thiamin) für den Protein-, Kohlenhydrat- und Energiestoffwechsel, die Herzfunktion und den Erhalt des Nervensystems
  • Vitamin B2 (Riboflavin) für gesunde Haut, gesundes Fell und die Funktion des Nervensystems
  • Vitamin B3 (Niacin) für den Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel, die Haut- und Schleimhautgesundheit, die Hormonbildung, das Nervensystem und zur Krebsbekämpfung
  • Vitamin B5 (Pantothen) für den Fettstoffwechsel, die Haut- und Schleimhautgesundheit, für ein gesundes Fell und das Immunsystem  
  • Vitamin B6 (Pyridoxin) für den Protein-, Kohlenhydrat- und Energiestoffwechsel, für eine gesunde Haut, das Nervensystem, zur Bildung der roten Blutkörperchen, das Immunsystem, für die Herzfunktion und zur Verhinderung von Nierensteinen
  • Vitamin B7 (Biotin) für die Gesundheit von Fell, Haut und Krallen und das Wachstum
  • Vitamin B9 (Folsäure) für die Zellteilung, das Immunsystem und die Bildung von roten Blutkörperchen und Erbinformationen
  • Vitamin B12 (Cobalamin) für die Blutbildung, die Zellteilung und das Nervensystem 
  • Vitamin C für die Eisenaufnahme, den Zellschutz und das Immunsystem
  • Vitamin D für Knochenwachstum und -festigkeit und die Aufnahme von Nährstoffen über den Darm 
  • Vitamin E zum Schutz der Zellen (Antioxidans), zur Krebsprophylaxe, zum Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Muskel- und Nervenerhalt, zur Funktion des Immunsystem und für den Energiestoffwechsel 
  • Vitamin K für die Blutgerinnung und den Knochenstoffwechsel [1; 2].

Welche Lebensmittel haben einen hohen Vitamingehalt?

Fertigfuttermittel beinhalten in der Regel alle notwendigen Vitamine. Um eine Überdosierung zu vermeiden, solltest Du Deinem Vierbeiner nicht einfach synthetischen Nahrungsergänzungsmittel füttern. Mit unter, kann der Hundeorganismus sie auch gar nicht richtig verarbeiten. Beim Barfen jedoch kann es manchmal zur Vitamin Unterversorgung kommen. Diese kannst du ganz einfach durch viele vitaminreiche Lebensmittel im Futter ausgleichen. 

Vitamin A ist enthalten in:

  • Leber
  • Fischöl
  • Eigelb
  • Karotten
  • Süßkartoffeln. 

Vitamin B1 ist enthalten in: 

  • Leber
  • Schweine- und Rindfleisch.

Vitamin B2 ist enthalten in: 

  • Innereien, wie Leber, Lunge, Nieren
  • Hefe.

Vitamin B3 ist enthalten in: 

  • Rind- und Hähnchenfleisch
  • Hühnerleber
  • Hefe

Vitamin B5 ist enthalten in: 

  • Innereien, besonders Leber und Niere
  • Eigelb.

Vitamin B6 ist enthalten in: 

  • Leber
  • Hefe
  • Fischmehl
  • Rindfleisch.

Vitamin B7 ist enthalten in: 

  • Hefe
  • Leber und Niere
  • Eigelb.

Vitamin B9 ist enthalten in: 

  • Brokkoli
  • Leber.

Vitamin B12 ist enthalten in: 

  • Fisch
  • Leber
  • Rindfleisch.

Vitamin D ist enthalten in: 

  • fettem Fisch (Hering, Lachs)
  • Eigelb
  • Leber.

Vitamin E enthalten in: 

  • hochwertigen Keimölen, wie Lein- oder Weizenkeimöl und Getreide enthalten.

Vitamin K ist enthalten in: 

  • Leber
  • Fischmehl
  • grünes Gemüse, wie Grünkohl, Brokkoli [1; 3].

Wie entsteht ein Missverhältnis der Vitamine? 

Häufig besteht beim Barfen und selber Kochen für den Hund eine höhere Gefahr, ein Missverhältnis der Vitamine zu erzeugen. Hochwertiges Fertigfutter enthält hingegen in der Regel ein ausgewogenes Verhältnis an allen wichtigen Vitaminen und Mineralien, die dein Vierbeiner benötigt.  

Denn der Vitamingehalt tierischer und pflanzlicher Nahrung kann stark variieren. Fütterung der Ursprungstiere, Bodenbeschaffenheit, Düngung von Pflanzen und Lebensmittellagerung spielen dabei eine große Rolle. Auch die Zusammensetzung des Futters beeinflusst den Gehalt und die Verwertbarkeit der Vitamine. Große Mengen von Eiklar oder Fisch enthalten z.B. Stoffe, die die Aufnahme von Vitamin B1 und B7 durch Bindung oder Spaltung verhindern können. Ein anderes Beispiel: Wieviel Vitamin E Dein Hund verwerten kann, hängt davon ab, wieviel er zugleich an ungesättigten Fettsäuren und Selen aufnimmt. Um also die Vitaminversorgung Deines Hundes zu beurteilen, sind komplexe Angaben nötig.  

Stress, Rasse, Alter und Krankheiten Deiner Fellnase können ebenfalls einen Einfluss auf den Bedarf und die Verwertung von Vitaminen haben. Darmkrankheiten, Parasitenbefall und Allergien gehören zu den Erkrankungen, die eine Vitaminaufnahme sicher erschweren können. Vitamin K kann Dein Hund z.B. normalerweise ausreichend selbst produzieren. Ist jedoch die Darmflora gestört (z.B. durch die längere Verabreichung von Antibiotika) oder hat er Gifte aufgenommen, kann eine Unterversorgung entstehen. Hunde mit einer verminderten Funktion der Bauchspeicheldrüse können Vitamin B12 nicht ausreichend aus dem Darm aufnehmen. Nierenerkrankte Hunde verlieren ebenfalls zu viel Vitamin A und B. Hunde mit Gallen- oder Nierenerkrankungen und schlechter Calcium-Versorgung brauchen vermehrt Vitamin D. Selbst die Vitamin-C-Substitution macht Sinn, wenn das Immunsystem Deines Hundes geschwächt oder er in fortgeschrittenem Alter ist. 

Ist Dein Hund im Wachstum oder in Schwangerschaft bzw. Stillzeit, braucht er vermehrt B-, E- und D-Vitamine. Auch bei besonders aktiven Hunden muss die Vitamingabe an die erhöhte Stoffwechselrate angepasst werden. 

Insgesamt führt die Zugabe fettlöslicher Vitamine eher zu einer Überdosierung, weil sie sich in der Leber anreichern. Ein Mangel ist dagegen eher selten. Umgekehrt verhält es sich mit den wasserlöslichen Vitaminen, deren Überangebot ungenutzt über die Nieren ausgeschieden werden. Hier entsteht schneller ein Mangel. 

Welche Folgen hat eine Vitamin-Unterversorgung?

Leider bemerkst Du eine Unterversorgung erst nach geraumer Zeit, wenn sich sicht- und spürbare Symptome entwickelt haben. So kann ein Mangel an: 

  • Vitamin A zu schwachen Welpen, Skelettveränderungen und Wachstumsstörungen, Immunschwäche bzw. Infektionsanfälligkeit, Seh- und Hörschäden, grauem Star, trockener Haut und Bläschen im Maul (Aphten) [S1]. 
  • B-Vitaminen zu Beeinträchtigung der Nervenfunktion mit Verhaltensänderungen und Energielosigkeit, insbesondere 
    • Vitamin B1 zu Appetitmangel, Krämpfen, Lähmungserscheinungen und Kreislaufstörungen 
    • Vitamin B7 zu stumpfem Fell und schuppiger Haut
    • Vitamin B9 zu verändertem Blutbild, vermindertem Appetit und Gewichtsverlust 
    • Vitamin B12 zu Blutarmut, Gewichtsverlust und Lethargie
  • (selten) Vitamin D zu brüchigen oder fehlentwickelten Knochen, Blutbildveränderungen und Herzerkrankungen [S2] 
  • (selten) Vitamin E zu Muskelschwäche und Wachstumsschäden, Nervenstörungen und Schäden an den Augen
  • Vitamin K zu Blutgerinnungsstörungen führen [1; 2; 3; 4]. 

Kann man Vitamine auch überdosieren?

Die Gefahr einer Überdosierung betrifft vor allem die fettlöslichen Vitamine, die im Körper gespeichert werden können. Eine Vitaminüberversorgung kann zu sogenannten Hypervitaminosen führen, also Vergiftungserscheinungen. Die Gefahr besteht jedoch nicht bei allen Vitaminen. Nur ein Übermaß von: 

  • Vitamin A kann zu verringerter Gewichtszunahme, übermäßiger Nervenerregung, Bewegungsstörungen, Knochenabbau und -brüchen
  • Vitamin D zur übermäßigen Aufnahme von Mineralstoffen und damit zu Verkalkungen von Geweben und Blutgefäßen, Knochenmissbildung, Nierenfunktionsstörungen, Vergiftungserscheinungen mit Erbrechen und Durchfall 
  • Vitamin E zu Schwindel, Übelkeit und Muskelschwäche führen [1; 2]. 

Wie gehe ich am besten vor?

Ist Dein Hund noch jung, lasse Dich von kompetenten Fachleuten beraten, wie Du ihn am besten fütterst. Bemerkst Du bei Deinem schon älteren Hund Anzeichen eines möglichen Mangels oder sorgst Du Dich, dass Du ihm nicht ausreichend Vitamine zur Verfügung stellst? Dann, geh mit ihm zum Tierarzt, bevor Du ihn selbst mit einer Ernährungsumstellung oder Zusätzlichen Vitaminzufur behandelst. Der Arzt kann eine genaue Analyse seiner Vitaminversorgung erstellen, seinen Gesundheitszustand untersuchen und dich anschließend beraten. 

Quellen: 

[1] Machatschek, Michael, Welche Vitamine braucht der Hund?, Vigopaxtner, abgerufen am 09.03.2021 von https://vigopawtner.de/ratgeber/welche-vitamine-braucht-der-hund/

[2] Vitamine für Hunde, in futalis, abgerufen am 09.03.2021 von https://futalis.de/hunderatgeber/ernaehrung/grundlagen/naehrstoffe/mineralstoffe-vitamine/vitamine

[3] Vitamin A Deficiency in Dogs, 06.02.2015 in NASC, abgerufen am 09.03.2021 von https://www.nasc.cc/pet-university/vitamin-deficiency-dogs/

[4] Vitamin D Deficiency in Dogs, 06.02.2015 in NASC, abgerufen am 09.03.2021 von https://www.nasc.cc/pet-university/vitamin-d-deficiency-dogs/

Relevante Studien

[S1] Barber, Teresa et. al., Vitamin A Deficiency and Alterations in the Extracellular Matrix, November 2014 in Nutrients.; 6(11): 4984–5017, abgerufen am 09.03.2021 von https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4245576/

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