Hat das Futter Einfluss auf das Verhalten meines Hundes?

Wir kennen es von uns selbst: Das was wir essen beeinflusst in entscheidenden Maßen unser Wohlgefühl. “Du bist was Du isst”, hat schon im 19. Jahrhundert der Philosoph Ludwig Feuerbach erkannt. Nicht anders ist es beim Hund. So zeigen Studien, dass das Verhalten unserer Fellnasen durch die Ernährung beeinflusst werden kann. Wie weit das geht und wie man diesen Zusammenhang für seinen Hund nutzen kann, erfährst Du hier. 

Hormone bestimmen das Verhalten

Über das Futter bekommt Dein Hund Stoffe, aus denen sein Gehirn wiederum Botenstoffe und Hormone bildet. Sie beeinflussen sein Verhalten. Ein Beispiel: Ist Dein Hund eher aggressiv, ängstlich oder nervös? Dann werden ihm vielleicht zu viele Eiweiße über sein Futter zugeführt. Nach dem berühmten Tierpsychologen Roger Mugford kann die Senkung des Eiweißgehaltes, z.B. durch eine weniger fleischlastige Ernährung, auch das Verhalten solcher Hunde positiv verändern [1; 2]. Warum? Dein Hund fühlt sich wohl, gelassen, zufrieden und ruhig, wenn sein Gehirn ausreichende Mengen des “Glückshormons” Serotonin produziert. Serotonin ist ein Gegenspieler der Stresshormone und hemmt Depressionen, Impulsivität und Aggressionen [2]. Zu seiner Synthese braucht das Gehirn hauptsächlich die Aminosäure Tryptophan. Bei eiweißreichem Futter, das aus vielen verschiedenen Aminosäuren besteht, konkurrieren jedoch diverse Aminosäuren um den Eintritt ins Gehirn an der sogenannten Blut-Hirn-Schranke. Infolgedessen wird weniger Tryptophan aufgenommen und dadurch weniger Serotonin produziert. 

Rind und Innereien können hyperaktives Verhalten fördern

Katecholamine sind Stresshormone aus der Nebenniere, wie beispielsweise Adrenalin und Dopamin. Sie werden aus der Aminosäure Phenylalanin hergestellt, die sich in größeren Mengen z.B. in Rind- und Wildfleisch und auch Innereien findet. Wenn Dein Hund sowieso schon sehr aktiv und überdreht ist, solltest Du diese Fleischsorten nur sparsam verwenden. Alternativ kannst Du dem Hundefutter etwas Mais zusetzen. Er enthält ein Enzym, das die Bildung der Katecholamine verlangsamen und dadurch bei Deinem Hund zu einem ausgewogeneren Verhalten führen kann. 

Tryptophan und Kohlenhydrate für ein ausgeglichenes Verhalten

Dass Hundefutter möglichst proteinreich sein sollte, ist also fraglich, es sei denn, Dein Hund ist besonders aktiv, trächtig oder in Regeneration nach Krankheit [2]. Für alle anderen gilt: Statt möglichst viele Aminosäuren/Proteine braucht das Hundehirn eher qualitativ hochwertiges Eiweiß und gezielt tryptophanreiche Produkte, um ausreichend Serotonin bilden und zu einem ausgeglichenen Verhalten führen zu können [S1]. Denn Tryptophan kann der Hundeorganismus selbst nicht herstellen. Tryptophanreiche Lebensmittel sind beispielsweise: 

  • tryptophanreiches Fleisch, wie Lamm
  • Thunfisch
  • Eier
  • Haferflocken
  • Hülsenfrüchte
  • Käse
  • Bananen
  • Süßkartoffeln [3].

Zusätzlich benötigt Deine Fellnase Kohlenhydrate, die bei der Produktion von Serotonin helfen und dafür sorgen, dass das Eiweiß nicht hauptsächlich zur Energiegewinnung genutzt wird. Bemerkst Du, dass Dein Hund schnell gestresst ist, kann das also u.a. auch daran liegen, dass ihm Kohlenhydrate fehlen. Dann kann es zusätzlich hilfreich sein, ihn mehrmals täglich zu füttern, damit er nicht in eine Unterzuckerung gerät [1; 2].

Vitamine und Mineralstoffe für den ausgeglichenen Hund

Damit die Aminosäure Tryptophan tatsächlich zu Serotonin umgewandelt werden kann, sind, neben Kohlenhydraten, auch Vitamine und Spurenelemente, wie:

  • Folsäure
  • Vitamin B12 und 
  • Magnesium notwendig.

Magnesium ist als beruhigender Mineralstoff bekannt. Es kann, neben seinem Beitrag an der Synthese von Serotonin, die Erregung an den Nerven und die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol dämpfen. Insbesondere Hunde, die unter starkem Stress stehen, haben einen erhöhten Verbrauch und damit Bedarf an Magnesium. Gleiches gilt für Vitamin B12 und Folsäure, die einen entstressenden und konzentrationssteigernden Effekt haben können. Wenn Du nicht auf Ergänzungsfuttermittel zurückgreifen möchtest, empfiehlt sich, dem Futter Deines Hundes etwas Bierhefe zuzugeben, die alle genannten Stoffe enthält. 

Unser Tipp: Ergänzungsfuttermittel für einen ausgeglichenen Hund

Möchtest Du das Wohlgefühl Deines Hundes noch weiter unterstützen, empfehlen wir Dir unser Regenerations Mix. Die Mischung enthält u.a. Ashwagandha, das zur Senkung der Stresshormone beisteuern und die Emotionen Deines Hundes in ein gesundes Gleichgewicht bringen könnte. Unterstützt wird der sogenannte indische Ginseng durch Magnesium und Glutamin. Letzteres wird zur Synthese des Botenstoffes GABA benötigt, der negative Gefühle, wie Ängste, reduzieren kann. Unser Multivitamin Mix bietet Deinem Hund u.a. Magnesium und B-Vitamine zur Bildung des Glückshormons Serotonins. Und schließlich könnte gestressten Hunden mit unseren Hanfölen wertvolle Unterstützung zur Bildung eines inneren Gleichgewichts geboten werden. 

Fazit: Futter als Steuerungsmittel für das Verhalten Deines Hundes

Natürlich ist jeder Hund individuell und sein Verhalten geprägt durch einen komplexen Mix aus Rasse, Erfahrung, Erziehung und Nährstoffverfügbarkeit. Hat er ernsthafte Ängste bzw. psychische Probleme, wird eine Umstellung seiner Nahrung Deinen Hund vielleicht nicht um 180° verändern können. Dennoch ist es plausibel, dass Menge und Qualität der Nährstoffe in der angebotenen Nahrung einen Einfluss auf sein Verhalten haben können, denn sie wirken direkt auf die Botenstoffe in seinem Gehirn. Daher macht es Sinn, sich mit der Zusammensetzung und Wirkung der Nahrung Deines Hundes intensiver zu befassen und ggf. zu intervenieren, wenn etwas nicht passend erscheint. Von einer bewussten Auswahl der Nährstoffe zusammen mit einem geeignetem Verhaltenstraining, beides angepasst auf den individuellen Typus Deines Hundes, können demzufolge nicht nur Dein Hund, sondern auch Du enorm profitieren. 

Quellen:

[1] So beeinflusst das Hundefutter das Verhalten, Ein Herz für Tiere: Verhalten, abgerufen am 15.08.2022 von https://herz-fuer-tiere.de/haustiere/hunde/hunde-ernaehrung/so-beeinflusst-das-hundefutter-das-verhalten

[2] Strodtbeck, Sophie, Brainfood für Hunde? Der Einfluss der Ernährung auf das Verhalten, Hundemagazin Schweiz, abgerufen am 15.08.2022 von http://hundemagazin.ch/brainfood-fuer-hunde-der-einfluss-der-ernaehrung-auf-das-verhalten-2/

[3] Schleicher, Gabriele, Tryptophan in Lebensmitteln für gute Laune, 29.03.2015 in paleo360, abgerufen am 15.08.2022 von https://www.paleo360.de/gesunde-ernaehrung/tryptophan-in-lebensmitteln-fuer-gute-laune/#:~:text=Tryptophan%20ist%20reich%20in%20Rindfleisch,sind%20reich%20an%20der%20Aminos%C3%A4ure.

Relevante Studien: 

[S1] DeNapoli, J. S. et. al., Effect of dietary protein content and tryptophan supplementation on dominance aggression, territorial aggression, and hyperactivity in dogs, 15.08.2000 in J Am Vet Med Assoc; 217(4):504-8, abgerufen am 16.08.2022 von https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/10953712/

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